Diese Seite war über zwei Jahrzehnte - unter dem gleichen Namen - die Informations- und Diskussionsplattform der 1991 von mir, Dieter Schenk und anderen in der damaligen Atomstadt Hanau gegründeten Bürger- und Menschenrechtsorganisation Business Crime Control e.V. (BCC). Der nach meinem Rückzug 2015 neu gewählte Vereinsvorstand  hat - zu meinem Bedauern - die Seite der Gründer, die ich zusammen mit dem langjährigen BCC-Geschäftsführer Manfred Strack entwickelt hatte – aufgegeben. BCC e.V. ist heute unter www.businesscrime.de online erreichbar.

 

Inzwischen (2018) hat der BCC-Vorstand auch noch die 1993 von mir gegründete und mehr als eineinahlb Jahrzehnt redigierte, hergestellte und versandte BCC-Zeitschrift ebenfalls eingestellt. Dies mit dem Argument, die Redakteure Victoria Knopp und Reiner Diederich könnten die Arbeit, die die Printausgabe nun einmal verlangt, nicht mehr leisten. Sie kündigten an, künftig die Artikel auf der Website des Vereins zu veröffentlichen. Ich habe auf der außerordnetlichen Mitgliederversammlung der Einstellung der Printausgabe von "BIG Business Crime" widersprochen. Mein Argument: Es wurden vom Vorstand keine ernsthaften Versuche unternommen, für die sich plötzlich überlastet fühlenden Redakteure Nachfolger zu finden. Erst wenn sich herausstellt, dass nach ernsthaften Bemühungen, neue Redakteure für diese überwiegend ehrenamtliche Arbeit zu finden, niemand ein Interesse daran hat, diese wichtige und auch interessante Aufgabe zu übernehmen, halte ich es für legitim, eine solche schwerwiegende, die Existenz des Vereins gefährdende Entscheidung zu treffen.

 

Es gab schon einmal einen Versuch, die gedruckte BIG einzustellen und die Beiträge ins Internet zu stellen. Ich hatte 2007 zum ersten Mal den Entschluss gefasst, mich aus dem Vorstand zurückzuziehen, um im Interesse des Weiterbestehens des Vereins Jüngeren Platz zu machen. Damals entwickelte der neue Vorsitzende mit seinem – ihm vom Verein gestellten - Referenten ein Konzept, das eindeutig von der Gründungsidee wegführte. Das kam vor allem darin zum Ausdruck, dass ohne Zustimmung der Vereinsmitglieder eine neue Website eröffnet und die bis dahin über viele Jahre aufgebaute von diesem Mitarbeiter mit einem Streich irreparabel zerstört wurde. Das hatten zuvor schon einmal Hacker versucht, aber nicht so gründlich, dass eine Rekonstruktion unmöglich gewesen wäre.

 

Diese 2007 vorgenommene Amputation eines wichtigen Standbeins von BCC stellte – zusammen mit anderen „revolutionären“ Entscheidungen - alle bis dahin geleistete Arbeit des Vereins in Frage. Das Rad sollte noch einmal neu erfunden, das Produkt mit einem neuen Etikett versehen und angeblich auch mit neuen Inhalten angereichert werden. Das Ergebnis war, dass die damals noch sehr aktive Gründergeneration rebellierte und ich die Führung des Vereins, die ich ja wegen des notwendigen Generationenwechsels abgegeben hatte, noch einmal übernahm. Der angerichtete Schaden – der vor allem die gute Vernetzung mit kritischen Journalisten und ausgewiesenen "Experten" betraf - konnte jedoch trotz größter Anstrengungen nie mehr wirklich behoben werden.

 

Die alte Website mit ihrer großen Zahl an Links zu rekonstruieren misslang. Deshalb sollte die Seite – so der Beschluss des neuen Vorstands - neu aufgebaut werden und (neben der vom vorigen Vorstand neu eingeführten Website www.businesscrime.de, die der Grund war, dass die alte zerstört wurde) fortbestehen. Also wurde www.wirtschaftsverbrechen.de mit verändertem Design und auch einigen neuen Inhalten weitergeführt. Die Website www.businesscrime.de, die inzwischen eingeführt worden war, wurde also nicht wieder geschlossen, so dass ein Doppelportal entstand. Man konnte nun beide Seiten nebeneinander finden.

 

Die ältere Seite gab Auskunft über Geschichte, Kritik, Theorie und Praxis der kriminellen Ökonomie, wie dies ähnlich auch auf dieser nun von mir privat betriebenen Website fortgesetzt wird. Die neuere Seite war lange Zeit - obgleich die Hauptseite von BCC - eigentlich nur ein Terminkalender für die von BCC (zusammen mit der Frankfurter KunstGesellschaft) veranstalteten Matinées und deren Dokumentationen. Das ist sie immer noch, hat aber erfreulicherweise ihr Spektrum inzwischen erweitert. Es stand auch nie jemand der Möglichkeit entgegen, Beiträge der Printausgabe von BIG auf diesem Portal zu veröffentlichen. Das Programm der Matinee ist hoch interessant, bietet (meist von der früheren Rundfunkjournalistin des Hessischen Rundfunks, Ulrike Holler, jetzt zusätzlich auch von dem HR-Fernsehjournalisten Herbert Stelz moderierte) Gespräche mit verschiednen Experten über einen bunten Strauß im weitesten Sinne sozialpolitischer oder sozialpsychologischer, gelegentlich auch kunst- und kulturpolitischen Themen.

 

Die Matinée-Veranstaltungen im Frankfurter Club Voltaire befassen sich zwar mit wichtigen sozialen Fragen, aber das Thema Wirtschaftsverbrechen (im weitesten Sinne des Wortes verstanden) steht kaum noch an. Dabei sollte es ursprünglich einmal das zentrale Thema der Vortragsreihe sein. Die alte Website www.wirtschaftsverbrechen.de sollte - indem sie auch die Matinée-Vorträge zur Diskussion stellte, zur Entwicklung der theoretischen Grundlagen der kriminellen Ökonomie beitragen. Dies wird von mir nun auf dieser Seite versucht, ohne auf diese Vorträge Bezug zu nehmen. Die Geschichte wie die Theorie und Praxis der kriminellen Ökonomie bekannt zu machen, war das Motiv, das alte, ursprüngliche BCC-Portel privat weiterzuführen. Es besteht Bedarf, der leider von unseren marktkonformen Sozialwissenschaftlern ebenso konsequent ignoriert wird wie von kapitalismuskritischen.

 

Da in den vergangenen Jahren weder in den Matinee-Veranstaltungen noch in der Zeitschrift BIG-Business Crime, die 2018 im 25. Jahrgang nach zwei Quartalen letztmalig als Printausgabe erschien, sowohl die theoretischen und wissenschaftskritischen als auch die praktisch-politischen Fragen zum Themenkomplex Wirtschaftsverbrechen immer weniger eine Rolle spielten, sollen sie hier im Rahmen meiner zwar sehr begrenzten, dafür aber durch große Unabhängigkeit ausgezeichnete Möglichkeiten, die denen eines "Privatgelehrten" ähnlich sind, öffentlich gemacht und weiterentwickelt werden. Zentrale BCC-Themen waren über mehr als zwei Jahrzehnte kritische Analysen von Wirtschaftsverbrechen, Konzernverbrechen, Organisierter Kriminalität, Geldwäsche, Politikerkauf, Justizkritik etc.

 

Die für die BCC-Öffentlichkeitsarbeit Verantwortlichen, die BIG-Redakteure, haben im Lauf der Zeit andere Interessenschwerpunkte entwickelt und deshalb das Alleinstellungsmerkmal nicht nur von BIG, sondern auch der BCC-Website defacto aufgegeben. Insofern war es – auch wenn ich es falsch fand - konsequent, dass der neue Vorstand, nachdem ich mich ein zweites Mal zurückgezogen hatte, die Seite www.wirtschaftsverbrechen.de abgestoßen hat. Immerhin war so viel Interesse an der Sache verblieben, dass man mir die Domain beim zweiten Versuch, sie zu übernehmen, tatsächlich überlassen hat.

 

Diese Website www.wirtschaftsverbrechen.de, die nun von mir betrieben und verantwortet wird, ist vor allem gedacht für Nachwuchswissenschaftler, Nachwuchsjournalisten und Aktivisten, die den Mut haben, sich mit diesem karrieregefährdenten Themenkomplex zu befassen und Ansätze sowie Anregungen suchen, die aus Gründen, die in den Texten auf dieser Website immer wieder aufgegriffen werden, an den meisten Universitäten und Fachhochschulen nicht geboten werden. Wer im Internet nach Informationen über Wirtschaftsverbrechen sucht, wird staunen, dass er außer über Business Crime Control kaum etwas finden wird, das nicht selbst wieder kommerzielle Interessen (Verkauf von Sicherheit und anwaltliche Hilfsangebote) verrät.

 

Ganz wenige Universitäten weisen das Fach Wirtschaftskriminologie aus. Eher schon findet man butterweiche Angebote zur Wirtschaftsethik.

 

Es gibt allenfalls eine Handvoll Theoretiker (Politikwissenschaftler, Soziologen, Politökonomen, Wirtschaftskriminologen, Gewerkschaften, Studierende etc.), die sich für die kriminalisierten Teile des  Wirtschaftslebens, die ich als kriminelle Ökonomie bezeichne, interessieren. Das heißt zu wenige, obgleich es inzwischen einen weltweiten, einen globalisierten, Untergrundkapitalismus gibt. Und dies in allen Branchen, allen Wirtschaftszweigen. Nicht nur in der Bau-, Auto- und Chemiebranche (die auch die Pharmabranche repräsentiert), sondern auch in den Bereichen Banken und Versicherungen, soziale und ökologische Dienstleistungen sowie Kunst, Sport und Kulturindustrie.

 

Die Zahl der Opfer und die materiellen Schäden sind - auch wegen der Ignoranz und der Käuflichkeit von Wissenschaft - kaum noch überschaubar. Daher ist diese Website auch für Betroffene, Aktivisten und engagierte Bürgerinnen und Bürger zivilgesellschaftlicher Gruppen, Organisationen und Bewegungen von herausragendem Interesse.

 

Wer also dieses Portal betritt, befindet sich auf der von mir privat zu verantwortenden Plattform zum Thema Wirtschaftsverbrechen und wird hoffentlich viele Anregungen mitnehmen, sich vielleicht auch selbst verstärkt mit dem immer wichtiger werdenden Thema Wirtschaftskriminalität, Organisierte Kriminalität, Korruption, Umwelt- und Wissenschaftskriminalität (um nur einige Schwerpunkte herauszugreifen) befassen. Vielleicht können Sie, könnt Ihr, sehr geehrte Nutzer, ja auch meine Arbeit unterstützen, nicht finanziell, sondern durch konstruktive Kritik und sachdienliche Hinweise.

 

Die Seite ist im Aufbau und hat noch sehr viele Lücken, die die interessierten Nutzer sicher bald entdecken und mir aufzeigen werden. Darüber hinaus bin ich für Informationen und Hinweise auf etwaige Fehler sehr dankbar.

 

Wie man sich anhand dieser Website in das Thema einarbeitet, finden Sie, findest Du, unter dem Text „Einführung“.